Helga Winter: Der geächtete Graf (wahrscheinlich 50er Jahre, 256 Seiten)
Dieses Buch ist ein typisches 50er Jahre „Schundheftchen“, welches das Erdwesen jedoch aufgemacht als edles Taschenbuch in einem Bücherschrank fand. Auch die Seitenzahl ist etwas zu Gunsten der Masse geschönt. Heute würde man diese wenigen Wörter auf einer Seite wohl als „seniorengerecht“ bezeichnen.
Eine emanzipierte Frau (Nana) fährt mit dem Wagen ihre ältliche Chefin zu deren Amüsement durch die schönsten Landschaften. Die ältliche Chefin, eine von Eschenbach, ist jedoch des Lebens regelrecht müde. Nirgendwo ist es der Dame recht und so geht die Reise immer weiter und führt auch Nana zu den schönsten Plätzen, mal an die See und manchmal ins Hochgebirge. Im Hochgebirge angekommen, gibt es ein Unwetter, aber Frau von Eschenbach möchte trotzdem den Aufenthalt wechseln. Es kommt wie es kommen muss. Nana fährt voller Unbehagen und mit maximaler Vorsicht weiter, dennoch kommt es aufgrund einer Geröll-Lawine zu einem Unfall, bei dem Frau von Eschenbach ernsthaft verletzt wird. Zum Glück gelangt es Nana, Hilfe bei der nahen Burg zu holen. In der Burg geht es jedoch mehr als seltsam zu, denn hier wohnt der „geächtete Graf“, der offenkundig nicht nur sehr mürrisch sondern auch äußerst unbeliebt ist.
Nun nimmt die Geschichte natürlich ihren Lauf und besonders Frau von Eschenbach, die krank danieder liegt, scheint eine angemessene Unterhaltung gefunden zu haben, denn vom Bette aus beobachtet sie auf ihre Weise, wie Nana und der Graf dann doch noch zueinander finden. Und wenn sie nicht gestorben sind…
Erstaunlich ist, dass dieses Buch auch heute noch per Schundheftchen hin und wieder veröffentlich wird! Es ist anzunehmen, dass das Buch im Bücherschrank tatsächlich eine Erstausgabe (Hardcover) des Rekord-Verlages in 406 Viersen 1 war.