Lockdown – Ja, wie im Mittelalter

Vor eineinhalb Wochen wurde dem Erdwesen klar, wie schlimm es wirklich ist. Oder war es erst gestern?

Nicht nur, dass inzwischen das Wasser seit einer Woche eingefroren war, der Busverkehr nicht mehr stattfand und auch deutlich sichtbar geworden war, dass Deutschland, offizieller Vorreiter in sämtlichen Disziplinen, die eine vorgebliche hoch ausgestattete Zivilisation so mit sich führt, es nicht einmal schafft, einen Wintereinbruch zu überstehen, ohne dass ein Großteil der Welt einfach zusammenbricht.

-21 Grad Celsius und Schneeverwehungen von locker über 1,20 m. Das erste Mal seit wohl 10 Jahren!

Aber nun hing das Erdwesen im HomeOffice in einer dieser Online-Meetings und eine Kollegin fragte unbedarft als Auftakt in die Runde: „Na, wie geht es Euch denn so?“. – Betretenes Schweigen. Nichts weiter. Einfach nur Schweigen. Dann ein leichtes Raunen, etwas Gegrummel. „Wie es uns geht?“, wer konnte so etwas fragen? Nicht eine einzige Person konnte sich aufraffen, ein lockeres „alles ok“ herauszubringen. Nicht eine einzige Person. – So schlimm, steht es also um uns. Und wir sind alles Menschen, die eher mit Logik zu tun haben, mit Zahlen, mit Daten, mit Fakten. Da gibt es keine Träumer oder labilen Psychos.

Vor Ort, eine Woche später, entpuppte sich die Situation allerdings dann als noch schlimmer als befürchtet. Kollegen, die niemals ins HomeOffice wollten, haben sich verabschiedet. Einfach ihren Rechner doch noch mit nach Hause genommen und irgendwen informiert, dass nicht mehr mit ihnen vor Ort im Büro zu rechnen sei. Wie lange? Nein, das wüßten sie auch nicht. Sie gingen nicht mehr vor die Tür, wozu auch?

Eine andere Kollegin sitzt eisern weiterhin im Büro, da ihre Arbeit nur im HomeOffice kaum funktionieren dürfte. Nein, ihren Platz verlässt sie nicht mehr. Nur wenn ganz, ganz sicher niemand in der Nähe ist, trabt sie zum heißen Wasser für Tee in der Küche oder sucht ganz schnell die Toilette auf. Nur niemandem begegnen! Nur mit niemandem sprechen! Und dass ihre Arbeit bedingt, dass Sie auch eine andere Etage aufsuchen muss, ist allein das schon schwierig genug. In einem riesigen Haus, in dem praktisch niemand mehr zu finden ist. Und wenn doch, dann ist die Tür zu. Nicht mal mehr ein Schild braucht es, was das ubiquitäre Online-Meeting auf der Tür ausweist und damit jedem den Zutritt verwährt. Es ist so leise! Da kann man gut hören, wenn auf der anderen Seite der Tür ein Meeting stattfindet. Es braucht kein Schild.

Ich denke, ich brauche nicht mehr ins Büro zu gehen. Die, die noch da sind, möchten nicht, dass jemand mit ihnen spricht oder sie sind gerade im Meeting.

Das ist unsere Situation.

Die normalsten Menschen der Welt: verständnisvoll, loyal. Sie alle kriegen nicht mehr auf die Reihe, was das alles soll. Die britische Mutation sucht sich ihren Weg von Norden nach Süden durch Hannover und den Menschen bleibt nichts als Isolationshaft, weil unsere Politik zu dämlich ist, halbwegs morderne Technologien da einzusetzen, wo sie nützlich sind!

Was hat das mit dem FFP2-Masken auf sich? Warum waren denn so dermaßen lange die hübschen Alltagsmasken ausreichend? Müssen wir jetzt alle diese Dinger tragen, weil die Politik sich verkalkuliert hat? Nicht in der Lage war, zuerst Masken für Fälle wie diesen überhaupt einzulagern und dann nicht in der Lage war, eine angemessene Anzahl von Maske zu bestellen. Leider mussten ja ganze Lagerhallen zu vollständig überhöhten Preisen eingekauft werden, so dass es erst recht zu einer Verknappung kam. Eine KN95-Maske kostete 4,95 Euro. Und nun? Nun werden sie teilweise verschenkt, aber niemand weiß so genau an wen. An sozial Schwache, an Alte, an Kranke? Hin und wieder trifft man jemanden, der Masken in seinem Postkasten gefunden hat, der sie aber gar nicht braucht, weil er dadurch gar keine Luft bekommt oder weil er einfach das Haus nicht mehr verlässt.

Die Menschen, die das Erdwesen in der Uestra getroffen hat, konnten sich offenbar diese Masken nicht leisten und offenbar haben sie auch keine in ihren Postkästen gefunden. Da wird alles vor den Mund gebunden, so lange es noch irgendwie an eine blaue OP-Maske erinnert oder man die Schnüre noch an die längst verdreckte FFP2-Maske befestigen kann. Ob das jetzt das ist, was die Politik erreichen wollte? – Ihr Wahnsinnigen! ich tut das doch nur, weil keiner von Euch mit der Uestra unterwegs ist!

Das Erdwesen denkt nicht, dass wir auf Knopfdruck als Gesellschaft wieder in die Normalität zurückkehren werden. Wir haben es verlernt, uns normal zu verhalten. Die anderen sind unsere Feinde. Eigentlich wollen wir das nicht, aber irgendwann ist das auch egal. Es ist zu kompliziert. Wir geben auf. Wie sitzen zu Hause und warten ab, dass irgendetwas passiert. Die Alten sind zum Glück beachäftigt. Die hängen in der Impfvergabetermin-Hotline. Stunden-, tage-, wochenlang. Bis sie einen Herzinfarkt bekommen und dann das Gesundheitssystem belasten, obwohl sie gar kein Corona bekommen haben. Was für eine Frechheit, wenn sie mit so etwas die Intensivstationen blockieren! – Das ist es doch, was Ihr Politiker denkt, oder?

In der Pandemie offenbart sich schonungslos die gesamte Unfähigkeit unserer politischen Führungsebene. Jeder, der einen Landrat sein eigen nennt, der noch denken kann, darf sich glücklich schätzen. Auf der Bundesebene ist das Kind seit langem in den Brunnen gefallen. Lockdown. Wegsperren. Ja, da hat der Gabriel recht! Wie im Mittelalter.

Sparen, sparen, sparen. Der Industrie in den Arsch kriechen. Mensch! Ihr Pappnasen solltet führen! Ich seid unsere Vertreter! Wir haben gedacht, dass Ihr cleverer seid als wir. Nur darum, seid Ihr überhaupt in der Position, in denen Ihr Euch heute findet!

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Das Erdwesen wird sich jetzt auf die Suche nach einer Maske im Internet machen. Die Maske bedeckt Mund Nase und vielleicht zieht sie sich sogar bis zur Stirn und spart die Augen aus. Die Maske hat eine Art langen Schnabel, der nach vorne herausschaut. Und vorne in den Schnabel kommen wohlriechende Kräuter.

Und dann wird das Erdwesen sich einen schönen halbmorschen Stock und eine alte knotige Leine suchen. An die Leine bindet es alten Lumpen in einem großen Haufen. Und dann zieht sie einen alten, langen schwarzen Mantel an. Der darf so lang sein, dass er über die Erde schlappt. Und einen schwarzen Hut wird das Erdwesen tragen. Und dann wird sie, unter der Maske natürlich mit einer FFP2-Maske ausgestattet (!), die nächste Fußgängerzone aufsuchen oder vielleicht besser die nächste Apotheke und einen Parkplatz eines Supermarktes. Und dann wird sie in gebückter Haltung um diesen Parkplatz laufen. Hinter sich die Lumpen ziehend.

Ja, es ist wie im Mittelalter und alle sollen es merken!

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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