Julia Friedrichs: Gestatten: Elite – Auf den Spuren der Mächtigen von Morgen (2008, 256 Seiten)
Was für ein Buch. Tatsächlich hatte es das Erdwesen schon anno 2008 in der Geldbörse gejuckt, dieses Buch zu kaufen. Zum Glück war es nicht notwendig, denn jetzt stand es im Bücherschrank.
Ein Buch, welches perfekt recherchiert ist und perfekt geschrieben. Nur die Ergebnisse sind genau wie vom Erdwesen erwartet. Nichts neues sozusagen.
Elite?! – Fehlanzeige.
Es sind nur diejenigen, denen wir es gestatten uns zu bevormunden und zu ihrem eigenen Vorteil von hier nach dort, wieder zurück und dann nochmal im Kreis zu dirigieren. Eine Elite gibt es nicht, wenn die Masse fehlt, die sich unterdrücken lässt.
Mich wundert überhaupt nicht, dass die Schreiberin im Münsterland aufgewachsen ist.
Sie berichtet von dummen Kindern reicher Eltern, von schlauen Kindern reicher Eltern. Sie zeigt auf, wie Berater unsere Welt prägen, indem sie die ihrige für uns – die stumpfe Masse – dermaßen uninteressant machen, dass wir kein Interesse haben, sie überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Und sie fürchtet ganz zu recht, dass uns das wieder einmal zum Verhängnis werden wird.
Sie analysiert die Bildungselite, deren Bildung allerdings auch nur eine Folge des eingesetzten Geldes ist und sie trifft auf die Migrations-Elite, die entweder aus reichem Hause kommt oder Angst hat, sich an das, was in Deutschland „Elite“ genannt wird zu verlieren.
Ein schreckliches Buch, welches eine Parallelwelt zeigt, die sich nur in (ehemals) exklusiven Foren wie http://www.schwarzekarte.de/ oder so etwas wie „reicher als Du“ herumtreibt. Abgeschieden in ihrer „Elitewelt“ und oft genug zusätzlich zu Tode gelangweilt.