Raymond A. Moody: Leben vor dem Leben – 1990, 283 Seiten
Auch dieses Buch fand seinen Weg zum Erdwesen. Der Autor berichtet von seiner Arbeit als Psychotherapeut und versucht Menschen zu helfen, indem er sie anleitet, in ein „früheres Leben“, also eines der Leben, vor dem, welches sie heute leben, in Hypnose-Sitzungen zurück zu führen. Dabei lässt der Autor es offen, ob es sich bei der Rückführung wirklich um frühere Leben handelt oder ob der Patient lediglich ein für ihn theoretisches Leben erkundet, durch dessen Erfahrungen er im heutigen Leben profitieren kann.
Nach dem Lesen ist sich das Erdwesen fast sicher, dass es sich nicht um wirklich durchlebte Leben handelt, sondern nur um eine Art „Traumleben“, die sich jeder Mensch erarbeiten kann.
Was das Erdwesen zuvor noch nicht kannte, ist das „Kristallsehen“. Dabei konzentriert sich der Patient bei Kerzenlicht schlicht auf eine Kristallkugel. In der Kristrallkugel offenbaren sich ihm „Erlebnisse“, die ihm bei seiner aktuellen Fragestellung in der aktuellen Lebenssituation behilflich sein können. Dafür verweist Moody auf das Buch „Ernest Schal: Crystal Gazing, 1905“.
Moody`s Buch schließt mit einer Anleitung zur Selbsthypnose. Dabei nimmt man die vorgegebenen Sätze mit der eigenen Stimme im zeitlich angegebenen Tempo auf, um sie dann später abzuspielen und sich so selbst in eine „Leben vor dem Leben“ zurück zu führen. Mit anderen Worten, es ist nicht so, dass man zwangsläufig in der Hypnose dem Hypnotiseur alles frei von der Leber weg erzählt, sondern man beauskunftet ihn sozusagen nur mit dem Notwendigstens, während man selbst eine Situation „durchlebt“ und dann im Anschluss an die Sitzung davon berichten kann. Moody nutzt diese Berichte dann dazu, das aktuelle Problem mit Hilfe des durchlebten Lebens zu bearbeiten, um einen schnelleren Therapie-Erfolg zu erzielen. Voraussetzung ist also immer, dass es tatsächlich etwas gibt, was einen umtreibt und wegen dem man nach einer Lösung für sich selbst sucht.
Eigentlich hatte das Erdwesen es wirklich ausprobieren wollen, denn sie hat ja mit Entspannungszuständen inzwischen ausreichend Erfahrung gesammelt, aber inzwischen sieht sie davon ab. Bei den ganzen Geschichten, mit denen es sich in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt hat?! Nicht zu ahnen, was für absurde „Traumleben“ dabei zu Tage treten, denn irgendwo ist alles, womit man sich je beschäftigt hat, in unseren Gehirnwindungen abgelegt, wenngleich es von dort auch nur in einigen wenigen Fällen bei vollem Bewustsein abrufbar ist.
Ich frage mich allerdings, warum kein einziger der im Buch beschriebenen Patienten etwas in der Zukunft erlebt haben? Vielleicht liegt es an der Fragestellung, die tatsächlich auf den Zeitpunkt vor der eigenen Geburt zurückführt. Unterließe man diese Frage oder gestaltete man sie um, so könnten sich „Leben vor dem Leben“ auch in einer zukünftigen Gesellschaft zeigen. Aber wie gesagt: das alles unter der Prämisse, dass es sich bei den „Abenteuern“, die die Patienten des Herrn Moody schilderten um keine echten, also wirklich gelebte Leben handelte.