Joachim Süss: Die entschlossene Generation – Kriegsenkel verändern Deutschland (2017, 247 Seiten)
Im Bücherschrank fand das Erdwesen auch dieses Buch. Offenbar wollte der edle Spender nicht, dass das Buch zum Verkauf entwendet wird und bekritzelte es mit dickem schwarzen Filzstift. Davon habe ich übrigens jetzt schon einige Bücher gesehen.
Das Buch fasst die komplette Kriegsenkel-Problematik sehr gut zusammen und Joachim Süss versucht, dem Ganzen doch noch etwas Gutes abzugewinnen. Ob das wirklich so stimmt? Da bin ich mir nicht sicher. Wer allerdings als Kriegsenkel aufgewachsen ist, der geht mit sehr großer Sicherheit tatsächlich sehr viel kritischer mit dem Hier und Jetzt um und lässt weniger „Ausreden“ zu. Das ist dem Erdwesen immer wieder aufgefallen, sofern sie die Geschichte dieser kritischen Menschen erfragte. Die, die hingegen eine 0-8-15-Haltung einnahmen, waren allesamt keine Kriegsenkel.
Von daher bezieht sich die kritische Auffassung keineswegs auf das moderne Neonazitum, sondern sie geht viel, viel weiter. Gemäß Süss Auffassung trat die Wende für die Kriegsenkel exakt zum WM-Sommer 2006 ein. Plötzlilch wurden wieder Deutschland-Fahnen geschwenkt und ab spätestens dann konnten sie „als entschlossene Generation“ auftreten.