Wasserdiebstahl

Heute ist das Erdwesen beim Wasserdiebstahl erwischt worden. – Kaum zu glauben, aber die öffentliche Wasserzapfstelle des Schrebergartenvereins hat seit neustem leider Öffnungszeiten von 12 bis 18 Uhr! Man muss das Vereinsheim inzwischen per Drahtzaun vor den über 400 Mitgliedern schützen. Ich wage kaum zu fragen, ob dies eventuell mit dem derzeitigen Vorstand zusammenhängt.

Nundenn. Das Erdwesen traf jedenfalls kurz vor 19:00 Uhr an der Wasserzapfanlage ein, um zwei Pfirsichsaft-Flaschen und eine 1,5 Liter Aldi-Flasche zu befüllen. Leider kam kein Wasser mehr aus der Leitung. Also geschwind ins Vereinsheim gegangen, um dort vom Lokus etwas Wasser zu entwenden. Da kam auch gleich ein älterer Herr, der aussah, als hätte er in seinem Leben schon reichlich Alkohol genossen, vom Herrenklo – allerdings mit Putzzeug in der Hand – und der sah gerade noch wie das Erdwesen aufs Damenklo entschwand. Dort angekommen betätigte das Erdwesen so schnell wie möglich den Wasserhahn und hielt die Pfirsich-Saft-Flasche unter den Kran. Die war nichtmal zu einem Drittel gefüllt, als auch schon eine ältere, zähe Dame, die aussah als hätte sie in ihrem Leben schon deutlich zu viele Zigaretten geraucht, das Lokus enterte, um das Erdwesen anzugehen als sprühe es justamente flächendeckende Graffitis.
„Wir müssen das Wasser bezahlen!“
Zuerst wusste das Erdwesen gar nicht wie es antworten solle. Es handelte sich schließlich um fast 750 ml bestes Trinkwasser! Kalt!
„Sie werden es verschmerzen!“ – Wasserhahn zu. Flasche zu. „Danke!“ Weg.

Unglaublich. Da werden gleich nebenan, zerstückelte Leichen in Plastiktüten aus dem Kanal geborgen und wochenlang vermisste Tote an den Ufern gefunden. Aber der „Diebstahl“ von knapp 750 ml Trinkwasser, der wird sofort entdeckt. Und das auch noch aus dem eigenen Vereinsheim.

Die Welt ist zuweilen wahrlich ein wunderlicher Ort.

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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