Marion Zimmer Bradley: Reise ohne Ende, 1975, 301 Seiten

Marion Zimmer Bradley: Reise ohne Ende, 1975, 301 Seiten
Originaltitel: Endless Universe

So, das kann einem Erdwesen also auch passieren: Versehentlich hat es nun ein Buch tatsächlich nach fünf Jahren ein zweites Mal gelesen, welches sie wohl nicht gleich wieder zurück in den Bücherschrank gebracht hatte. Der Groschen fiel erst beim Begriff „Samtfalter“, denn das ist das Raumschiff auf dem die Späher als letzter Teil der Menschheit ihre unendlichen Reisen durchs Weltall machen.

Samtfalter und Puhbären. Gekaufte Kinder und schwierige Operationen mit wirklich großartigen Möglichkeiten. Zwar verpasst man für das Nachwachsen lassen einer Hand oder eines Fußes ein Jahr Raumschiffzeit, aber der Patient altert in diesem Jahr nicht, weil er in einem Tank untergebracht wird, wo das fehlende Gliedmaß dann heranwachsen kann. Das Leben der Späher währt über 500 Jahre Raumschiffzeit, was jedoch in Planetenzeit sehr viel länger erscheint.

Während das Erdwesen beim ersten Lesen voller Spannung die Darstellung der Gesellschaft nachvollzog, so hatte es diesmal mehr Zeit, sich auf das komplexe Beziehungsgeflecht zu konzentrieren, was sich in bis zu 500 Jahren auf dem Raumschiff entwickelt, da die komplette Besatzung zu einer Raumschifffamilie gehört. Die Namen der Besatzung sind recht ähnlich und bestehen aus einer gemeinsamen Vorsilbe (hier: Gil) und einem persönlichen Namensbestandteil, der angehängt wird. Ein Name wird erst dann vergeben, sobald feststeht, dass ein gekauftes Kind das erste Lebensjahr an Bord auch übersteht, um die Trauer über die große Verlustquote besser verarbeiten zu können.

Es ist immer noch ein schönes und angenehmes Buch. Es werden nämlich keine großen Kriege geführt, sondern eher die kleinen im privaten Bereich. Da hat sich die Gesellschaft nicht geändert und was erst so harmonisch erscheint, hat auch Tücken für jeden Einzelnen.

Die große Rahmenhandlung war beim zweiten Lesen sehr schnell voraussehbar, aber trotzdem beschloss das Erdwesen, sich den 300 Seiten noch einmal intensiv zu widmen und siehe da, das Buch enthält tatsächlich noch etwas mehr.

Was mich am meisten beeindruckt hat war, dass ich beim Lesen der einzelnen Teile, die sich auf die Erschließung diverser Planeten beziehen, wirklich das Gefühl hatte, ich hätte diesen Kinofilm schon einmal gesehen. Kinofilm! – Ein Zeichen, dass das ganze wirklich äußerst anschaulich in Farbe und mit Ton präsentiert wird.

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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