Nancy Springer: Das Inselreich – Düstermond (Original 1981, 288 Seiten)

In Rekordzeit hat das Erdwesen auch den dritten Band der fünfteiligen Serie verschlungen. Diesmal ging es allerdings ziemlich mysteriös zu. Da muss man erstmal begreifen, was überhaupt ein Wyrd ist. Aber alles halb so schlimm, das Erdwesen ist ihrem Wyrd nämlich auch schon einmal begegnet, aber sie wusste damals nicht, dass es ihr Wyrd war und ihr Wyrd war genauso wortkarg wie Gwern, der Wyrd von Trevyn. Es ist befremdlich wie die Autorin diesen Teil der Geschichte geschrieben hat. Zumindest hat das Erdwesen oft gedacht, dass das ganze doch etwas „mager“ daherkommt. Tut es aber nicht. Es ist eben genau so wie in Wirklichkeit!

Und wieder zwingt sich der Vergleich mit Hennens Elfenwelt auf. Springer findet, womöglich auch wegen der Übersetzung, die gelegentlich „poor“ mit „arm“ übersetzt, wo dies nicht zutrifft, vielleicht nicht immer die besseren Worte, aber ihr Gesamtkunstwerk trifft es einfach besser. Die Magie, die Hennen beschreibt, blieb dem Erdwesen immer ungeheuer. Viel zu mächtig, zu pompös, zu aufgeblasen, zu viel Drumherum, was es schlicht nicht braucht. Trotzdem hat sie sich damals irgendwie durch „Nuramon“ gequält. Hier wird die Magie, der Zauber, die der Welt inne wohnt (oder auch nicht) viel greifbarer.

Ein Buch für alle Einhorn-Fans, denn Trevyn erträumt sie jede Nacht und in Elwenstrand wird jeder Traum und jede Vorstellung wahr. Gefährlich ist das nicht, denn hierher kommen nur die, die ein gutes Herz haben. Wirklich alles wird gut, auch wenn sich Trevyn nicht wirklich ändert und Adaoun, der Elfenvater nun auch Elwenstrand für immer verlassen hat und das elwedeyn Ross Arundel womöglich aus Kummer über den Verlust von Hal gestorben ist, der allerdings weiterhin seine Plinset spielt und die Elfenkinder mit Gassenhauern aus der Menschenwelt ärgert.

Au Mann, wer kann sich so etwas ausdenken?! – Klaro. Nur eine Frau.

Der nächste Band heißt „Fabeltier“ und lässt erstmal nichts Gutes vermuten. Ob das Erdwesen noch so eine Fantasiegeschichte durchstehen wird? So lange das Geschriebene „glaubhaft“ ist, ist das ja alles kein Problem, aber für ein Erdwesen wird es eben doch manchmal zu viel der Fantasy, besonders dann, wenn Tiere anfangen, nicht mehr nur als Tiere, sondern als Menschen zu sprechen.

Ein altes Trauma. Noch nie konnte das Erdwesen Plüschtiere mit Schürzchen oder Hosenträgern leiden. Hingegen ist es selbstverständlich normal mit Tieren als Tiere zu sprechen. Aber bei Fantasy-Büchern ist es doch manchmal ein schmaler Grat zwischen gut und kaum noch erträglich.

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
Dieser Beitrag wurde unter Bücher veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar