Mein Proof-of-Concept

Heute ist so ein nachdenklicher Tag. Nachdem wir drei Tage bei Eiseskälte gefroren haben, frage ich mich, warum ich immer alles so auf den Prüfstand stellen muss.

Warum musste ich mich früher schon mit Mac und AOL unbeliebt machen, während alle anderen auf Win 3.11 fixiert waren. Ach, es ging ja schon viel eher los. Alle hatten einen C64, nur ich einen Apple II-Nachbau aus Taiwan! Den konnte ich immerhin selbst programmieren und er machte sogar, dass, was ich ihm gesagt habe. (Nicht, dass das jetzt einer falsche versteht, der jünger ist. „Gesagt“ bezieht sich natürlich auf das Eintippen von Kommandos mit einer Tastatur!)

Aber die Sache mit AOL und Boris Becker war wirklich hart. Zum Teil war es damals sogar so schlimm, dass man mit einer AOL-eMail-Adresse von bestimmten Bestellsystemen ausgeschlossen (!) wurde. Weil: AOL-Nutzer sind dumm! Und ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich mir auf Nachfragen, warum man sich denn mit Telekom-Internet herumquäle, anhören musste: „AOL ist mir nicht geheuer. Der macht immer noch Updates, wenn ich ihn eigentlich ausstellen will.“

Oha.

Und als dann mein MacMini Jahr um Jahr als Stereoanlage fungierte, wurde ich gefragt, warum ich mir denn nicht mal endlich ein aktuelles Gerät zulege. Naja. Mittlerweile ist er ja im Keller zu Hause. Aber er läuft noch. Und wenn das Schicksal es will, so kann er immer noch ins Internet, wenn er gebraucht wird.

Irgendwie ist es wohl ein ominöser Anspruch. Ich brauche mein proof-of-concept. „Es geht so auch!“ Wobei dann die Betonung auf „auch!“ liegt.

Klar, die meisten Leute haben schon früher Landkarten benutzt, um ans Ziel zu kommen. Aber die „Bedienung“ war eben echt schwer. Allein schon deshalb, weil man gelegentlich die Schrift sogar auf dem Kopf lesen musste. Da hat man es mit einem Navi heute deutlich einfacher. Das dreht sich immer so, wie man gerade fährt und erstaunlicherweise kommt man dadurch auch noch ans Ziel.

Ich finde mein Zumo auch toll. Es darf sich natürlich nicht drehen! Und allzu viel zu sagen hat es naturgemäß auch nicht. Aber: Es ist wirklich mein Lieblingsgerät.

Ich mag ganz besonders die Funktion, wenn es mir anzeigt, um welche Uhrzeit wir am Zielort ankommen werden. – Ich hoffe nur, dass es mir mein Verhalten nicht allzu übel nimmt. Es muss mich für total verblödet halten. So oft, wie ich schon auf seine Abbiege-Vorschläge nicht gehört habe: Ich bin wissentlich in eine falsche Richtung gefahren! – Aber es ist unendlich geduldig und berechnet mit stoischer Gelassenheit die nächste Möglichkeit ans „Ziel“ zu kommen.

Ganz zum Schluss lasse ich ihm aber seinen Willen. Wenn es mir etwa sagt, dass Suzi und ich um 23:55 Uhr eintreffen werden, dann geben wir mal etwas Gas und schaffen es bestimmt auch früher als fünf vor 12. Okay, dass ich die Blitzkisten immer noch nicht ge-updated habe, das ist ein Manko. Ein echtes Manko.

Und wenn ich erst an meinen Fernseher denke! Der ist ein krasses Teil. Sollte ich mir jemals eine Jacht kaufen und über die Meere segeln, kann ich ihn mitnehmen und damit sogar im Hafen von Waikiki TV schauen. – Gut, ich gebe zu. Ich schaue ja nichtmal zu Hause TV, aber vielleicht wäre das in Waikiki ja anders! Und außerdem hat er sowohl einen integrierten DVD-Player als auch eine integrierte Aufnahmefunktion!! – Laut Mediamarkt gab es da ja nicht zu kaufen. Ich bin immer noch schockiert, wenn mir Arbeitskollegen von ihren neuartigen Videorekordern erzählen, die noch eine Harddisk und Internet benötigen.

Das Garmin-Kartenupdate läuft noch. Wir liegen jetzt wieder bei 800 kB/s. Das wird noch dauern.

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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