Heute streikt die ÜSTRA einen zweiten Tag in diesem Jahr. Da der Tag zwar mit 5°C kalt, aber trotz allem sehr sonnig ist, stellt das kein besonderes Problem dar, außer dass am Wochenende vielleicht diverse Frühjahrsinspektionen der sonst womöglich selten gebrauchten Fahrräder vorgezogen wurden.
Seitdem das Erdwesen in Hannover lebt, ist es ihrer Einschätzung nach so, dass viel mehr Leute in Hannover Fahrradfahren. Das reicht zwar immer noch nicht an die Münsteraner Mengen heran, aber diverse Initiativen und auch die Einführung des „Hannover-Rad“ sowie die Verfügbarkeit von Pedalecs haben das ihrige dazu beigetragen, dass sich die Hannoverschen Radwege langsam füllen. Insbesondere bei der ersten Fahrradtour im neuen Jahr vor ca. drei Wochen, kamen dem Erdwesen schon zahlreiche Fahrradfahrer in Wald und Flur entgegen. Da scheint es kaum noch welche zu geben, die wie früher Erdwesens Mutter strikt den 01. Mai abwarten für die erste Ausfahrt ins Grüne. Der Klimawandel machts anscheinend möglich, selbst bei Minusgraden.
Heute nun könnte man denken, dass Hannover schläft, so leise ist es in der Stadt. Es ist kaum zu glauben, wieviel Krach die ÜSTRA Straßenbahnen und Busse machen. Der fortwährende Ton des ÖPNVs ist verstummt und das ist tatsächlich eine Wohltat für die Ohren. Da die Autos, mit denen heute fast jeder in die Stadt strömt, meistens ohnehin nur stehen können oder deutlich unter 30 km/h fahren, kommt auch von denen nicht allzu viel Krach und die zusätzlichen Abgase verflüchtigen sich bei nur 5°C schnell in höhere Luftschichten als dass man sie merken könnte.
Trotzdem: Was soll ein einziger zweiter Tag von Streik, wenn wirklich irgendjemand 6,5% mehr Lohn haben will? Dazu sind wohl eher Wochen der Arbeitsverweigerung nötig. – Aber gestreikt wird in Deutschland stets nur so, dass die ach so wichtige „Wirtschaft“ auch ja keinen Schaden nimmt, denn einen Tag ab und an, den können die Arbeitnehmer ja auf ihre eigene Kappe nehmen, indem sie einen Urlaubstag verwenden, sollten sie wirklich nicht zur Arbeit kommen können.