Ein Dr. für die Reichen und Schönen

Ganz offensichtlich haben wir einen sehr coolen Verteidigungsminister. Sehr cool.

Nachdem das  Erdwesen gerade einen Auszug aus seiner Erklärung nach dem nochmaligen Lesen seiner Doktorarbeit am letzten Wochenende gelesen hat, bleibt ihm sozusagen nun die Spucke weg.

Mit einer einfachen Handbewegung wischt er einer komplette Promotionsarbeit weg, an der er angeblich sechs bis sieben Jahre lang gearbeitet hat (also so ca. von 1999 bis 2006). Und nun, vier oder fünf Jahre später, ist das alles ganz easy. Ist halt eben nicht so gut gelaufen. Ja, Himmel?! Warum stellt Ihr Euch alle so an? Ist halt aufgefallen, dass er nicht mehr durch die eigenen Hyroglyphen durchgestiegen ist. Was soll´s?

Okay, mit so einer Einstellung eines Adeligen, der gerade zufälligerweise auch noch eine recht hohe Position im politischen Leben bekleidet und der Verantwortung für eine größere Anzahl von Menschen hat, die in Afghanistan evt. auch „mal“ abgeschossen werden können. Ich meine: wieviele von denen sind wohl adelig? Bestimmt nicht so viele, dass es Sinn macht, daran einen Gedanken zu verschwenden. Humankapital. Mehr nicht.

Aber was dem  Erdwesen wirklich zu denken gibt, ist nicht dieses beiläufige, schnodderige Art, mit der das Söhnchen aus gutem Hause zugibt, dass er den Dr. eben doch nich verdient hat, sondern es ist die Tatsache, dass für diese Arbeit tatsächlich das Prädikat „summa cum laude“ also die höchste Lobhudelei vergeben wurde. Hätte er ein einfaches „befriedigend“ oder „gut“ erhalten, aber ausgerechnet eine „eins +++“?

Da fragt sich das  Erdwesen, wie so eine Note überhaupt zu Stande kommen konnte. Haben nur Schwachmaten das Machwerk gelesen? Half da nicht doch eher die Herkunft aus „gutem Hause“, aus „angesehener Raubritterfamilie“ oder was auch immer? – Wir können nur von Glück sagen, dass er nur der Minister in einem Ressort ist, wo auch seine Herkunft ihn unterstützt. Draufhauen und Kaputtschlagen. Das konnten ja offenbar auch schon die Ahnen sehr gut.

Aber wenn man sich ansieht, durch welche Ressorts so einige Mitglieder der hohen Politik sonst noch so schlenderten, kann man nur hoffen, dass er niemals Bildungsminister werden wird.

Ich weiss nicht, warum das  Erdwesen so geschockt ist. Vielleicht weil es bisher zwar jeder wußte, dass man als einfaches Würstchen ohne Beziehung an der Uni nur mit Ach und Krach oder wirklich sehr, sehr großem Talent einen guten Abschluss erzielen kann. Nun ist das alles ganz offensichtlich. Jedes Gerede von gleichen Bildungschancen unabhängig von der eigenen Herkunft wurde hier ganz offiziell ad absurdum geführt. Warum nur, so fragt das  Erdwesen, setzt nicht jemand genau hier die Debatte an?

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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