Bernt Spiegel – Die obere Hälfte des Motorrads (Buch)

Hey, ich habe das Buch „Die obere Hälfte des Motorrads“ von Bernt Spiegel komplett gelesen, aber es ist wirklich harte Kost!

Ich glaube, wenn man erst fahren kann (also den Führerschein hat), dann ist es schon sehr mühselig, beim Lesen durchzuhalten, aber als Vorbereitung auf die ersten Fahrstunden fand ich es als Zeitvertreib gut SmileIch denke, es ist kein Buch, was man von vorne bis hinten durchlesen sollte und die verwendete Sprache ist schon arg wissenschaftlich. Kann man glaube ich unmöglich alles behalten… Habe dann zum bestandenen Führerschein auch noch ein weiteres Exemplar geschenkt bekommen, was ich dann aber sofort fast zum Neupreis verkauft habe. Ein Gutes hat es aber, wenn man das Buch gelesen hat. Man kann sich alle weiteren Artikel über das Motorradfahren sparen, weil die doch alles nur Wiederkauen Wink

Was ich gut fand, sind die folgenden zwei Abbildungen.

Die eine zeigt die „Schräglagenfreudigkeit“ eines Anfängers, eines normalen, eines ziemlich guten Motorradfahrers und eines Profis (S. 131). Die Abbildung kann ich gut nachvollziehen und ich hab damit erst begriffen, wieviel Reserve man beim Fahren diesbezüglich hat.

Die zweite Abbildung, die mich beeindruck hat, ist die auf Seite 165, wo dargestellt ist, dass auf einer zweispurigen Autobahn eigentlich 6 Autos nebeneinaner Platz haben. Da fragt man sich, warum es noch so häufig zu Auffahrunfällen kommen muss. Eigentlich liegt es nur an unserem Drang, genau in einer Reiche hintereinander zu fahren. Genau das sollte man als Motorradfahrer aber nicht tun. Zur Not kann man dann immer noch rechts oder links neben das vorausfahrende Fahrzeug ziehen. Wenn ich allerdings sehe, wie ich auf der Vahrenwalder hinter einem Auto stehe und wie andere Motorräder hinter einem Auto stehen, dann stehen eigentlich alle außer mir mittig dahinter… und das gibt mir dann auch wieder zu denken. Aber mittig ist für mich sowieso ein no-go… in der Mitte ist die Straße höher und demnach dann meine Beine kürzer Wink

Bei vielen anderen Dingen fand ich, dass wir in der Fahrschule wohl ein recht modernes Lehrbuch gehabt haben. Das stand da nämlich weitestgehend auch schon alles drin. Nur kürzer und verständlicher.

Es gibt auch noch ein Ergänzungsbuch „Motorradtraining alle Tage“. Mit den beiliegenden Lernkarten und den Aufklebern konnte ich aber wirklich gar nichts anfangen. Manche Beispiele und manche Texte sind ganz gut. Man muss sich wohl das heraus picken, was man gerade für sinnvoll hält.

Ich habe mal versucht, in wenigen Worten zusammen zu fassen, um was es in dem Buch geht. Entweder ich habe beim Lesen doch das meiste nicht verstanden oder die Quintessenz lautet:

  • Stets locker und entspannt bleiben!
  • Immer weit nach vorne gucken und abchecken, wo man ggf.hinziehen kann, wenns knapp wird (Fluchtwegsuche trainieren!)
  • Beim Kurvenfahren stets die eigene „Breite“, die sich durch die Schräglage ergibt, mit einbeziehen, um die persönliche „optimale“ Linie zu finden.
  • Die „optimale“ Linie ist vor allem vom eigenen Plan abhängig, den man macht, um durch eine Kurve zu kommen und ist damit bei jedem etwas anders.
  • Wenn es in Kurven trotz allem knapper wird, als man sich gedacht hat: Legen, legen, legen!

Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist, dass sehr viele Sätze Verneinungen beinhalten. Dadurch ist es unleserlich. Als Verhaltenforscher müsste der Herr Autor das eigentlich wissen, dass man sich als Mensch nur positive Dinge merken kann. Damit gemeint ist: „Ich werde morgen keine Möhren kochen!!!“ – Dann fragt mich jemand, was ich morgen wohl kochen werde – und das einzige, was mir einfällt, sind – oh Wunder?! – natürlich Möhren…

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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