Endlich wieder fahren! Zwar hatte ich nicht viel Zeit, aber immerhin etwas über 90 km hab ich dann doch geschafft. Zuerst Stop&Go raus aus der Stadt, dann etwas Übungsplatz, der ja bei uns ein ansonsten geschotterter Parkplatz mit geteerten Wegen dazwischen ist – sofern er „aufgeräumt“ ist. Heute lagen auch die geteerten Bereiche voller einzeln liegender Schottersteine, wobei der Schotter Abmessungen von bis zu 6x4cm hat, was ein sinnvolles Üben unmöglich machte. Dann kam zur Entspannung noch eine kleine Umrundungsfahrt des Berufsverkehrs auf Land- und Kreisstraßen und mich traf fast der Schlag.
Der Zustand der Straßen?!
Teile sind von 70 auf 30 km/h beschränkt worden, weil sie so kaputt sind und sogar die Autos fahren Schritttempo (!) wegen der Schlaglöcher. Da inzwischen auch schon geackert wird, kommt noch Ackerboden dazu. Wenn man versucht, zwischen Ackerboden, Schlaglöchern und ausgefranstem Rand sowie auseinanderklaffender Mitte zu fahren, bleibt nicht mehr viel übrig, wo man noch fahren kann.
Zwei mal war die Straße komplett hin, da half nur noch von 80 auf 60 und weniger runter zu gehen und einfach irgendeine Spur zu halten – Lenker fest im Griff. Dazu kommen noch die Reste vom Kleinst-Schotter/Split wegen dem ewigen Eis, was wir hier hatten.
Bin gespannt, wie die diese Straßen wieder reparieren wollen. Es hat eigentlich nur ein Gutes: die Berufspendler scheinen sich momentan alle auf den Autobahnen lang zu quälen, weil die Landstraßen einfach komplett hin sind.
Sobald irgendwo ein Schild kommt „Vorsicht Straßenschäden“ braucht es inzwischen nichtmal mehr eine Begrenzung auf z.B. 70 km/h, denn ich hab mich oft nicht mehr getraut, überhaupt noch 70 km/h zu fahren. Kurven sind zwar einsehbar – besonders weil ja noch kein Grün an Büschen und Bäumen ist, aber eine Kurve so zu fahren, wie man es sich vorgenommen hat, ist auf der Strecke, die ich heute abgefahren bin, kaum noch möglich, weil irgendwo ein fetter Längsriss prangt oder einfach die schon vorhandenen Flicken an allen Seiten aufgeplatzt sind. Heute hätte ich jedenfalls gerne eine Helmkamera gehabt, um den wirklich saumäßigen Zustand der Straßen im Norden der Region Hannover zu dokumentieren. Die Straßen waren schon immer schlecht, aber jetzt sehen sie so aus, wie ich mir Straßen in weit, weit entfernten und ganz armen Ländern vorstelle.
Und auf der einzig guten Fahrbahn, die mir heute untergekommen ist – die wurde nämlich letzten Herbst neu gemacht, was dazu führte, dass sie heute noch nass war – war gerade Krötenwanderung und von daher auch 30 km/h von 18 bis 8 Uhr. Naja. Hinter mir war keiner, aber ich hab trotz langsamen Fahrens keinen Hopser gesehen. Denen ist wohl doch noch nicht warm genug, sonst hätte ich den Slalom begrüßt.
Die Straßen im Norden von Hannover bieten damit optimale Trainingsbedingungen und ich weiß nun, warum mir heute so viele fröhliche Enduro-Fahrer entgegen gekommen sind!
Wie sieht es bei Euch aus??
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Es stellte sich dann heraus, dass die anderen mehr vertrauen hatten, dass die Straßen in angemessener Zeit wieder repariert werden würde. In der Region Hannover scheint es wirklich die schlechtesten Land- und Kreisstraßen zu geben. Alles Geld fließt in die Schnellwege und Autobahnen…