Neben dem ungeheuren Individualverkehr, den Geocaching fördert, gibt es für das Erdwesen noch einen weiteren bitteren Aspekt. Viele Dosen liegen einfach an Orten, wo sie nicht hingehören und vielen Cachern ist der Statistikpunkt wichtiger als so manche Pflanze, die ihm dadurch zum Opfer fällt. Nach einiger Zeit des Cachens fallen sie einem sofort ins Auge: die Cacherautobahnen.
Als Cacherautobahn wir ein wilder Trampelpfad durch die Botanik bezeichnet, der entsteht, weil viele Menschen, die in der Regel Geocacher sind, am Ende dieses Trampelpfades eine Plastikdose mit Logstreifen vermuten. Das Zertrampeln von Vorgärten, Straßenbegleitgrün oder Feld- und Waldgebieten wäre vielerorts unnötig, aber Erdwesen geht davon aus, dass es vielen Leuten nicht einmal bewusst ist, was sie da so alles platt trampeln.
So wäre ein Hint in den meisten Fällen schon ausreichend, um die suchenden Cachermassen dazu zu bewegen, auf den üblichen Pfaden zu bleiben. Nur sind Hints einigen Cachern verhasst, denn sie machen eine Dose leichter, vielleicht gar zu leicht, auffindbar. Weiter könnten Dosen an „besseren“ Orten versteckt werden, also am Wegesrand, statt 15m dahinter. Die Dose hat dann allerdings größere Chancen gemuggelt, also von Unberechtigten gefunden, zu werden und wird so zumindest wartungsintensiver oder dürfte vielleicht auch erst gar nicht an dieser Stelle ausgelegt werden.
Erdwesen hat für sich beschlossen, dass es gute und schlechte Caches gibt. Bei guten Caches lernt man interessante Orte durch denjenigen kennen, der die Dose versteckt hat. Die Dose ist gut zu finden und liegt so, dass man keine Pflanzen beschädigen muss, um loggen zu können. Ein Tradi an der A2 hinterm Stromkasten der Raststätte Gütersloh wäre aus dieser Sicht ein neutraler Cache. Nicht schön, aber auch nicht schädlich. Genau wie der Bahnhofschache hinter der nächsten Regenrinne. Wenn man vorbei kommt, dann kommt man vorbei, freut sich weil man einen zusätzlichen Punkt bekommt, aber niemand macht für so eine Dose einen Extra-Abstecher von dem Weg, der er eigentlich macht. Somit fördern solche neutralen Caches auch keinen zusätzlichen Verkehr. Schließlich müssten an Bahnhöfen eigentlich genau so viele Caches liegen wie an Autobahnraststätten, oder?