Was tut TomTom, wenn ihm standard PCs (egal ob mit Windows oder Linux) zu langweilig werden und Apple Macintosh immer noch zu sehr ‚Mainstream‘ ist? Ganz einfach, er erinnert sich an Zeiten als Computer noch faszinierend aber dennoch überschaubar einfach waren.
Damals geisterte das Wort AMIGA durch die Szene. Ein Computersystem, ursprünglich nur als Spielkonsole geplant, das nun die Vorteile aus DOS/Windows und MacOS in sich vereinen sollte. Es schlug ein wie eine Granate. Es verbreitete sich rasend schnell, weil man mit ihm vom einfachen Computerspiel bis hin zur professionellen Fernsehproduktion alles machen konnte.
Leider ruhte sich das Marketing auf den errungenen Lorbeeren und Vorsprüngen aus, und so wurde das Amiga System schon bald beidseitig von der Konkurrenz überholt gegen die es zunächst mit einem gigantischen Vorsprung angetreten war.
Das unvermeidliche Ende folgte kurze Zeit später, und heute spricht eigentlich niemand mehr von dem Computer, der einst angetreten war, die IT-Branche wirklich zu revolutionieren.
Niemand? Falsch!
Eine kleine Gruppe europäischer Entwickler kümmert sich liebevoll um die Weiterentwicklung der Software, und eine italienische Firma hat die dafür passende Hardware im Angebot: Ein kleines, hochintegriertes und sehr energieeffizientes Board ganz anders als die üblichen Kilowatt, Gigahertz und Terabyte Monster. Es kommt ganz ohne Lüfter aus und erlaubt somit den Bau eines komplett geräuschlosen Rechners.
Da dieses Board nur für wenige Spezialanwendungen interessant ist, wird es in äußerst geringen Stückzahlen produziert. So gering, dass es eigentlich ständig vergriffen ist. Als ich kürzlich beim deutschen Vertrieb nach solch einem Board fragte, wurde ich dementsprechend mit der Bitte um Vorbestellung auf die Lieferung der nächsten Charge vertröstet.
Doch dann kam die Wende. Man hätte doch noch eines der begehrten Boards für mich und würde es mir sofort verkaufen, weil ich doch der Entwickler des lieblings MP3-Players der Geschäftsführung wäre. Das schmeichelte mir natürlich, und so liegt das kleine Board nun seit heute auf meinem Tisch. Zusammen mit ein paar anderen ausgewählten Komponenten werde ich mir daraus einen schönen neuen Amiga bauen mit dem man die Faszination von damals wieder aufleben lassen kann.