Sterben nicht erwünscht

Heute sind die Zeitungen wieder von von DIGNITAS, jener Organisation, die in Hannover ihren Deutschland-Sitz hat und die Leuten hilft, auf eigenen Wunsch hin abzutreten. Da „Sterben“ nunmal kein angenehmes Thema – oder besser gesagt – ein Tabuthema ist, fällt es DIGNITAS immer schwerer, Räumlichkeiten zu finden, wo ein angemessenes Sterben möglich ist. In Deutschland ist „Sterbehilfe“ nicht erlaubt, so müssen denn diejenigen, die aus dem Leben scheiden möchten, in die Schweiz fahren. Doch auch dort will niemand die Sterbenden in seiner Nähe haben. Als Ausweg bleiben die Parkplätze entlang der schweizer Autobahnen.

„Reiseunternehmen in den Tod“ heißt es in den Titelzeilen und Empörung zeigen die meisten Politiker. Doch warum? Haben Sie Angst, dass Sie Steuerzahler verlieren, Wähler?

Die Menschen, die sich für die in Anspruchnahme der Hilfe von DIGNITAS entscheiden, sind schwerst krank. Es heißt in diesem Falle „in Würde“ abzutreten, so lange das noch möglich ist, denn wenn der eigene Körper erst einmal an den vielfältigen Maschinenpark angeschlossen ist, entscheiden andere und wohl dem, der keiner allzu zahlungskräftigen Krankenkasse angehört.

Statt darüber nachzudenken, empört sich eines der hannoverschen Käseblättchen über die geradezu unverschämt hohe Summe, die der eigene Tod durch die Hilfe von DIGNITAS kostet. Fast 4000 Euro sollen es sein! Und ja: einige Menschen setzen DIGNITAS sogar als Teilerben ein! – Man muss sich schon Fragen, was dem Schreiberling der HAZ da durch den Kopf gegangen ist. – Was nützt einem Toten sein Geld auf dem Konto? Warum sollte jemand nicht einer Organisation Geld spenden, wenn er meint, dass Sie ihm hilft?

Es gibt größere Dinge, über die sich nicht nur Redakteure der HAZ auslassen könnten. Dinge, die die noch lebenden betreffen. Aber die, so scheint es, sind wohl zu schwierig als dass man sie anpacken könnte.

Über Erdwesen

Erdwesen ist ein Erdwesen! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Erdwesen schreibt aber auch noch in einer Reihe von anderen Foren und es gibt auch Foren, in denen sie sich so unbeliebt gemacht hat, dass sie dort heute besser nicht mehr schreibt.
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