Heute hat Erdwesens Frauchen die 6. Ausgabe des diesjährigen Greenpeace-Magazins erhalten. Seltsamerweise war die Ausgabe verpackt. Das konnte nur zwei Gründe haben. Entweder die Ausgabe war so brisant, dass sie nichtmal mehr öffentlich verschickt werden konnte (also halt ohne Umschlag) oder aber und das sah Erdwesens Frauchen beim Öffnen des Umschlags mit einiger Bestürzung: der Greenpeace-Vertrieb war nun genau so dusselig geworden, wie der der meisten anderen Blättchen und so erfolgte dann auch der Ausruf: „Du lieber Himmel, diese Rohstoffverschwendung, jetzt packen die schon zwei gleiche Ausgaben in einen Umschlag!!!“
Doch nein, jeder Abonnement erhielt diesmal wohl zwei Ausgaben, davon eine zum Verschenken und das Thema, um das es geht, geht wirklich jeden an, auch wenn es viele sicher nicht glauben können oder wollen.
Tatsache ist, dass die landwirtschaftliche Fläche in Deutschland seit diesem Jahr in einem überaus großen Maße dazu dient, Rohstoffe anzubauen, die dazu verwendet werden, dass wir es schön warm haben, dass wir unsere PCs benutzen können und vor allem, damit wir alle wie Lemminge hintereinander auf langen grauen Bändern und in Büchsen aus Plastik und Metall durch die Weiten der Welt zuckeln können. Die Sache hat natürlich auch große Vorteile. Zum Beispiel für die Pferde in der Wiese, die fortan nicht mehr nur über den Bereich galoppieren dürfen, der ihnen seit Jahren schon immer zur Verfügung steht, sondern zusätzlich auch über das „Wasserbüffel-Country“, dessen (ehemliger?) Stillegungsstatus dieses nun ganz offiziell erlaubt.
Werden wir also irgendwann tatsächlich darben müssen? Oder werden wir weiterhin so reich sein, dass wir uns leisten können, anderen Ländern die Nahrungsmittel wegzukaufen?
Erdwesens Erfahrung mit diesem Thema bisher ist, dass niemand darüber zu diskutieren bereit ist. Zu unwahrscheinlich scheint es, dass wir irgendwann vor leeren Supermarktregalen stehen.
In diesem Frühjahr drohte die komplette Ernte Norditaliens auszufallen (es wurde dort der Notstand ausgerufen und die Industrie wurde nicht mehr mit Wasser versorgt, damit man die Felder bewässern konnte), aber das nahm hier doch nicht wirklich jemand ernst. Noch zu sehr ist das Denken geprägt von Milchseen, Butterbergen und weiteren kostspielen Haufen und Stapeln. Daran können auch höhere Milchpreise nicht wirklich etwas ändern. Na gut, hier und da gibt es Leute, die schon jetzt nicht mehr von ihren Minijobs und Winziggehältern leben können und einen Fall, in dem zwei Menschen mitten in Deutschland verhungert sind, gibt es seit diesem oder letzten Jahr auch schon, aber das betrifft doch nur Leute, denen man sowieso nicht helfen kann, die wollen das doch gar nicht anders…
Erschreckende Überheblichkeit.